alle die mich kennen, wissen, dass die bretagne und ich einige startschwierigkeiten hatten in der vergangenheit. wirklich warm sind wir nie miteinander geworden. umso gespannter war ich also auf diesen sommer und damit unseren urlaub in der bretagne.

das der diesjährige anders wird als sonst war schon im vorhinein klar. erstens, just us girls und dann auch noch corona. eine recht interessante mischung für einen weiteren annäherungsversuch der bretagne und mir.

das beste am anfang: dieser wunderschöne garten! wen auch immer unsere vermieterin als gärtner engagiert hat, ich brauche ihn. selten habe ich einen so schönen garten gesehen. der meerblick ist nur das sahnehäubchen dazu. schöner wohnen in der bretagne sage ich nur.

unsere erste annäherung verlief demnach gut. kérity war perfekt für uns: urige restaurants, einen exzellenten bäcker und in direkter nähe zu unserem lieblingsstrand mit dem besten strandlokal. was will man mehr?

genau da fängt es an. mir ist die bretagne zu rau. irgendwie kommt für mich immer ein ostseefeeling auf und das zerstört irgendwie dieses urlaubsgefühl. natürlich sind die strände mit diesem grünen gestrüppe nett, aber eben kein richtiger strand für mich.

und damit sind wir auch schon bei meinen hauptproblem mit der bretagne: es fühlt sich nicht an wie urlaub! also schon irgendwie, aber eben nicht so richtig. es ist so ein wischi-waschi und das regt mich tierisch auf.

einerseits bin ich am strand und es fühlt sich urlaubsmäßig an, aber nur zwei kilometer weiter, könnte man meinen daheim zu sein. aber ich will mich nicht wie daheim fühlen, wenn ich im urlaub bin. demnach, struggele ich hier mit sehr in der bretagne.

aber eines ist besonders hier: ihre steinigen küsten. hier ragen überall riesige steine hervor und bilden eine recht imposante küste. eignet sich hervorragend zum bilder machen. um es den hobby-influencern noch einfacher zu machen, wurden sogar stellenweise wie kleine terrassen in die steine gehauen. natürlich konnte ich mir die chance nicht entgehen lassen.

jedenfalls, bekomme ich diese „heimatgefühle“ aber nur landschaftlich. kulturmäßig ist die bretagne der hammer! ich kriege hier zu 100% das französische flair gepaart mit dem bretonischen. die bretonen sind so ungefähr die bayern frankreichs und lieben ihr land mehr als alles andere. am liebsten wären sie glaube ich unabhängig von frankreich.

wie dem auch sei: sie sind weltklasse-vermarkter von sich selbst. ich habe selten so große „regionale“ abteilungen in supermärkten gesehen. zusätzlich zu diesen schreiben sie auf alle heimischen produkte groß darauf: „produit de bretagne“, damit man auch ja nicht vergisst woher es kommt.

aber nicht nur ihre lebensmittel können sie eins a vermarkten, genau so kleidung oder unnötigen krimskrams, wo dieses bretonische besen-männchen darauf gedruckt ist. es lebe armor lux und l’aise le breizh.

ihr stolz drückt sich aber nicht nur in ihrem verkaufstalent aus. sie bringen es auf ein ganzes neues level und schreiben wirklich fast immer alles noch in bretonisch drunter. seien es straßennamen, namen von kirchen, gerichten. relativ, alles steht einmal auf französisch und dann nochmal auf bretonisch da.

kommen wir jetzt zu meiner absoluten lieblingsstadt in der bretagne: quimper. dieses kleine städtchen ist sooo goldig. einfach nur zucker. die ganze altstadt ist ein träumchen mit den kleinen gassen und den ganzen brücken.

auch ist der platz um die kirche und das bretonische museum wunderschön. kleiner tipp, unbedingt ins „le dip“!! ich bin ja große pommes liebhaberin und gute pommes zu finden ist schwer. sehr schwer, aber dieses restaurant serviert neben verdammt guten pommes auch sehr kreative „moules frites“ – i like.

aber auch unsere nachbarschaft war echt süß. direkt neben uns war der bekannte phare d’eckmühl. einer der höchsten leuchttürme europas und wahrscheinlich auch einer der schönsten dank seiner großzügigen stifterin.

die gut betuchte marquise adélaïde-louise d’dckmühl de blocqueville stellte 300.000 francs zu verfügung um diesem leuchtturm in ehren ihre vaters, des prinzen von eckmühl, zu bauen und gleichzeitg um die gefährliche küste sicherer für seefahrer zu machen.

die spendabale marquise ist auch der grund, warum dieser leuchtturm recht dekorativ ist. dennoch werde ich mit meiner höhenangst nicht mehr hochgehen. dafür bin ich einfach nicht schwindelfrei genug. er ist aber auch von unten sehr schön. 

so, jetzt kommt der spannende teil: mögen wir uns jetzt? und die antwort ist ein: jein. es ist einfach nicht meine urlaubsregion, auch wenn dieser urlaub toll war. mir würden einfach nur zehntausend andere urlaubsziele einfallen, bevor ich die bretagne in betracht ziehen würde.

aber unsere beziehung zueinander hat sich definitiv verbessert. diesmal habe ich kein abschiedsgeschenk in form einer lungenentzündung mit nach hause gebracht, demnach haben wir einen fortschritt gemacht.

mal sehen, wann wir beide uns wiedersehen.

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