wie alles anfing

angefangen hat alles 2019 in den herbstferien. ich hochmotiviert zum theorie-express-kurs angemeldet. in meiner vorstellung war ich schon der autopro und fuhr eigentlich schon alleine auto. so, zumindest meine illusion. kurzer realitätscheck. definitiv noch weit entfernt vom autofahren.

dennoch habe ich mich durch die unglaublich spannenden theorienabenden gequält. was ich direkt am ersten tag gelernt habe: essen. entweder die gummibärchen der fahrschule oder die mitgebrachten snacks der anderen. essen ist essientiell!

festhalten kann ich auch, dass man eigentlich nur zu den theoriestunden geht, um seine anwesenheit eintragen lassen zu können. für die prüfung selbst habe ich jetzt nichts mitgenommen. lag aber vielleicht auch am unterricht? who knows.

demnach, hieß es dann für mich und die adac-app freundschaft schließen. es war eine anstrengende freundschaft mit vielen höhen und tiefen. anfangs hauptsächlich tiefen, da sie mir einfach keine prozente geben wollte. so, kam es dann auch, dass ich lange zeit etwas demotiviert war. nachdem dann aber alle gefühlt schon 100 % hatten und ich immer noch nur 13 %, musste sich etwas ändern.

dank diesem gruppenzwang habe ich dann endlich die 20 %-Marke geknackt und es ging langsam bergauf. dennoch haben alle vor mir theorieprüfung gemacht, da ich bei so 80 % mal wieder ein kleines motivationstief hatte. es war aber auch klausurenphasen zu meiner verteidigung.

irgendwann musste aber auch ich mich der theorieprüfung stellen und am 15.01.2020 war es dann auch so weit. uhlala, war ich aufgeregt. und dann war es auch direkt die allererste theorieprüfung des tages. sprich: 8:00 Uhr oder so. auf alle fälle zu früh.

als dann der unfassbar gutgelaunte mann uns die prüfung erklärt hat, ging es los. sagen wir mal so, ich habe bestanden. zwar mit genau 10 fehlerpunkten but who cares? bestanden ist bestanden. damit bin ich aber definitiv aus der reihe gefallen und konnte leider, also wirklich schade, keinen so lächerlichen O-fehlerpunkte-snap verschicken.

kurz darauf beginnt das ganze drama und zwar bei der ganz banalen auswahl meiner fahrlehrerin. das ich die inkomptenste trulla ausgewählt habe, spricht ja schon für den erfolg meiner fahrkünste. wenn man das, was ich bei ihr fabrikaziert überhaupt als autofahren lernen betiteln kann. ich habe es immer scherzhaft “teeausfahrt” genannt, da es wirklich primär um die unterhaltung ging.

das einzige, was ich dann nämlich kannte, waren die geschichten über ihr leben. teilnehme an einer abnehmshow – check. die stinkfüße ihres sohnes – check. jedes detail über das leben ihrer tochter – check. auch jedes detail über die diversen autounfälle der gleichen tochter – check. hatte ich erwähnt, dass ihre tochter den führerschein bei ihr gemacht hat und schon drei unfälle seitdem gebaut hat und zahlreiche außenspiegel abgfahren hat?

fällt euch etwas auf? ja, mir fiel es damals leider nicht auf. sagen, wir mal so: corona hat mir wirklich einen gefallen getan, als es die fahrschulen geschlossen hat. wäre corona nicht gekommen, wäre ich wahrscheinlich noch bis heute bei ihr gefahren und würde meinen führerschein nie machen.

da ich ja selbst nie etwas machen musste beim fahren, habe ich natürlich auch recht wenig gelernt. sobald es mal “kompliziert” wurde, hat sie eingegriffen. ob ich selbstständig bei meiner autobahnfahrt auffahren durfte? die ersten 10m vielleicht und dann ist ihr aufgefallen: mist, die weiß gar nicht, was sie machen muss, da ich es ihr nie erklärt habe. ja, blöd. fazit der ganzen sache: sie ist auf die autobahn gefahren. ich saß zwar auf dem fahrersitz und sollte es lernen, aber hey!

wie es weiter ging

wie dem auch sei. als der coronalockdown dann zu ende war, bekam ich eine email von meiner fahrschule. ja, meine fahrerlehrerin sei nicht mehr da und ich komme jetzt zu einem anderen fahrlehrer. war ok, ich dachte mir nichts großes dabei.

dann hat man sich aber wochenlange nicht bei mir gemeldet, meine nachrichten ignoriert und ich war langsam genervt, als ich dann finally meine erste fahrstunden bei dem anderen fahrlehrer bekommen habe. kurze anmerkung: ich bin seit ungefähr zwei monaten nicht mehr gefahren. nur so nebenbei.

ich komme also etwas aufgeregt zu der fahrstunde. neuer fahrlehrer und dann auch wieder fahren noch so langer zeit. aber sagen wir mal so, aus meiner anfänglichen euphorie wurde recht schnell fassungslosigkeit bis ich am ende heulend auf meine mama gewartet habe nach der fahrstunde.

frage der fragen: was ist in diesen nicht mal 90 minuten passiert?

sagen wir mal so: man setze eine aufgeregte 17-jährige und ein riesenarschloch in ein auto und siehe was passiert. und es ist definitiv zu viel passiert. meine fahrstunde ging 90 minuten. das waren genau 90 minuten zu viel.

zu viel an beleididgungen, sexismus, arroganz, fertigmachen und noch so viel mehr. ich wurde permanent – es klingt wirklich wie erfunden, aber nein – beleidigt. die ganze zeit, egal was ich gemacht habe.

fangen wir damit an, dass ich einsteige und mir alles einstelle. wie man das eben so macht. ich bin fertig mit dem einstellen und will losfahren, guckt er mich an und meint hämisch lachend: “also fräulein, der sitz muss viel weiter nach vorne bei den kurzen beinen.” und dann, bevor ich reagieren kann, schiebt er mich einfach nach vorne. like bro?!

ok, ich sitze also jetzt quasi auf dem fucking lenkrad und dann meint er noch so lustig, wie er ist: “jaja, autos sind eben nicht für euch frauen gemacht. autofahren ja eigentlich auch nicht, aber jetzt mal gucken, was du so kannst.” nett, oder? da habe ich mich doch direkt wohlgefühlt.

seiner meinung konnte ich nichts. ich kann weder schalten noch lenken, ganz zu schweigen von meinen bremskünsten. also ich bin eigentlich eine vollkatastrophe. und das hat er einfach so ganz knallhart zu mir gesagt. die ganze zeit. es war fast so, als hätte ich eine “90-minuten-kathi-so-richtig-fertigmachen-stunde” gehabt und keine fahrstunde.

in der mitte der fahrstunde wollte er eigentlich auch schon abbrechen, weil wie gesagt, ich kann eben nichts. schalten gleich am allerwenigsten. also musste eine alternative her, weil es mir beizubringen war keine. dafür hatte er echt nicht, die nerven und wie er mir mehrmals gesagt hat, würde es bei mir ja eh nichts bringen, da ich dumm und weiblich bin. blöd aber auch.

deswegen wechselten wir dann zu einem automatikauto, aber ich blieb immer noch eine qual für ihn. ich glaube, wir waren beide froh, als die fahrstunde endlich zu ende. ich wollte eigentlich nur noch aus diesem auto raus und heulen, aber er meinte mir noch mal sagen zu müssen, was für eine schlechte autofahrerin ich bin.

wie gesagt, sobald ich aus diesem auto draußen war und aus seiner sicht habe ich geheult und geheult und geheult. die menschen an der bushaltestelle haben sich auch gedacht, was ist bloß bei ihr los? eine süße oma hat mich sogar ganz mitleidig angelächelt.

sobald ich ins auto dann einstieg, war das erste was ich gesagt habe: “mama, ich kündige.” knallhart rausgehauen. sie war auf alle fälle überfordert und hat gar nicht verstanden, was genau los ist. also habe ich mich erstmal beruhight und es ihr dann erzählt. so recht glauben wollte sie es mir erst nicht, aber dann.

sie hat dann nämlich besagten fahrlehrer angerufen, weil er mit mir “nur” den automatikführerschein machen würde und sie aber wollte, dass ich den ganz normalen mache. kurz gesagt, sie ruft an und auf einmal versteht sie, warum ich heulend aus der fahrstunde kam. der fahrerlehrer hat nicht nur mich an dem tag fertiggemacht, sondern auch meine mama. ich finde es ja schon krass, seine fahrschülerin so anzugreifen, aber ich würde niemals eine erwachsene frau so dermaßen beleidigen. wir beide waren einfach nur fassungslos. ich kann es bis heute noch nicht ganz in worte fassen, wie sehr ich schockiert bin von seinem verhalten.

ende der geschichte: ich habe gekündigt und er besaß noch die frechheit mir diese grandiose fahrstunde zu berechnen – voll, dabei war es viel, aber keine fahrstunde. aber hey, um diesen idioten loszuwerden, zahlen wir ihm auch diese fahrstunde.

und weiter ging

ich war also fahrschulenlos. das es soweit kam, hatte ich eigentlich nie gedacht. in meiner vorstellung sah führerschein machen eindeutig anders aus. aber das leben verläuft nicht immer gradlinig, demnach here we go auf fahrschulensuche

mein wichtigstes kriterium diesmal: nette, kompetente fahrschule. einfacher gesagt als gefunden. aber dann habe ich die beste fahrschule gefunden. also wirklich! ich hätte nicht gedacht, dass es so was gibt. meine erleichterung war riesig, als ich dort angenommen wurde. das ganze autofahrendrama nahm eine positive wende und ich war mehr als glücklich darüber.

mein neuer fahrlehrer ist für mich wie so ein goldiger teddybär. ich weiß nicht warum, aber er gibt mir so gutes gefühl. ich fühle mich sicher mit ihm beim autofahren und auch ernstgenommen mit meinen “problemen”. klingt jetzt theatralischer, als es eigentlich war, aber ihr werdet es noch verstehen – trust me.

bei meiner neuen fahrschule habe ich endlich autofahren gelernt, so richtig. zwar habe ich bis heute noch ein “schalt-trauma”, welches mir autofahrmäßig häufig mal die nerven raubt. es ist gar nicht so, dass ich es nicht kann, ich kann es nämlich. ich höre beim schalten, aber bis heute noch immer die beleidigungen von dem anderen fahrlehrer. jedes mal, es verfolgt mich. ich kann noch so toll schalten, seine stimme geht mir nicht aus meinem kopf.

genau seine stimme in meinem kopf hat mir auch meine erste überlandfahrt mit meinem neuen fahrlehrer ruiniert. ich war gerade richtig im flow und habe angefangen, mich wieder wohlzufühlen im auto, als diese überlandfahrt kam und ich alles vergessen habe. wirklich alles. ich bin gefahren wie an meiner ersten fahrstunde wahrscheinlich. ich konnte keinen einzigen gang richtig einlegen, es war einfach eine katastrophe und mein fahrlehrer hat gar nicht verstanden, was los ist mit mir.

er wusste zwar von meiner schlechten erfahrung mit dem anderen fahrlehrer, aber das war definitiv das erste mal, dass es für ihn sichtbar war – you know what i mean? wie dem auch sei, am ende dieser blamierenden fahrstunde guckt er mich an und fragt nur: “was war da denn los, katharina?” und emotional, wie ich nach dieser fahrstunde war, breche ich in tränen aus und heule erstmal. mein fahrlehrer war darauf glaube ich nicht vorbereitet. zudem meine ich auch, das erste heulende mädchen in seinem auto zu sein. dabei konnte er überhaupt nichts dafür. also saß er bestimmt 20 minuten mit mir in diesem auto und hat mich beruhigt. ich habe ihm versucht zu erklären, dass ich nicht verrückt bin – größte lüge des tages. sondern, dass diese fahrstunde wie meine bestätigung für die behauptung des anderen fahrlehrers sind und ja. rückblickend ist alles etwas schwammig, wahrscheinlich war meine alkohleskapade vom vorabend auch nicht förderlich but no risk no fun.

wie auch immer, nach dieser fahrstunde lief es dann richtig gut im großen und ganzen. ich hatte sogar zu meiner überraschung voll spaß am autofahren und parken. richtig gelesen, parken. bitte fragt nicht, wer ich da war. ich hatte die technik drauf, konnte parken, habe topblicke gemacht und war somit prüfungsbereit. frage an euch: seid ihr bereit für noch mehr drama bc it’s gonna be dramatic as fuck!

meine allererste prüfung stand also bevor. meine gefühlslage war wild. das trifft es ziemlich passend. einerseits war ich so stolz auf mich, es zur prüfung geschafft zu haben und dann wieder war da diese angst: was ist, wenn? du die technikfragen nicht beantworten kannst? auf einmal abwürgst? keinen stelle zum wende findest? ich habe in meinen kopf wirklich jedes szenario durchgespielt.

also es dann soweit war und mein fahrerlehrer, der andere prüfling und ich im auto zum tüv saßen, wurde ich so langsam richtig nervös. es hat meine nerven zwar beruhigt, dass meine fahrt zum tüv fehlerlos lief, aber nicht genug. beim tüv angekommen habe ich die ganze zeit den anderen prüfling für seine coolness bewundert, während ich kurz vor der einweisung in die geschlossene stand.

ich war die erste von uns beiden und dachte schon bei den technikfragen, ich bin durchgefallen. mein prüfer war nämlich so ein richtiger, kleinkarierter spießer und das hat er mich so richtig spüren lassen. er muss gemerkt haben, wie aufgeregt ich bin und sich gedacht haben: jetzt mach ich doch mal die kleine hier so richtig fertig. aber ich war dann irgendwie im “kampf”-modus und habe ihm gezeigt, wie krass ich bin. ich selbst kann mich nicht mehr an meine prüfung erinnern, nur so fetzenweise, weil ich viel zu sehr mit meiner nervosität zu kämpfen hatte, aber mein fahrlehrer meinte zu mir nach der prüfung, dass ich eine richtig gute prüfung gefahren sei und es einfach meine nervosität gewesen wäre.

ja, ich bin nämlich durchgefallen. frage aller fragen: woran lag es? am parken, wer hätte das gedacht. ohne anzugeben, aber ich kann einparken wie eine eins. aber wohl nicht in meiner prüfung, da habe ich es nämlich beim besten willen nicht hinbekommen und bin dann nach meinen zwei erlaubten versuchen durchgefallen, da ich nicht nah genug an den bordstein kam – shit happens. ich konnte es in dem moment gar nicht realisieren und bin wie in trance zurück zum tüv gefahren. ich habe nicht verstanden, warum es nicht geklappt hat. ich konnte einparken und vor allem rückwarts-s-parken. und dann mitten auf dem rückweg zum tüv fiel mir mein fehler auf. ich habe einen schritt weggelassen und boom.

ich war soooo sauer auf mich selbst. wie konnte ich diesen schritt vergessen? wie? während als der zweite prüfling seine prüfung hatte, habe ich mal wieder meinen tränen freien lauf gelassen. ihr merkt vielleicht, dass führerschein ein sehr tränenlastiges thema für mich ist. jeden falls saß ich also heulend auf dem tüv-parkplatz und habe die welt nicht mehr verstanden. ich habe mich wie die größte blamage der welt gefühlt. und ja, ich kann ihn auch nicht mehr hören, aber ich habe mal wieder meinen anderen fahrerlehrer in meinem kopf gehört. höhnisch lachend meinte er zu mir: “siehst du, du vollkatastrophe? hättest du bloß mal einen automatikführerschein gemacht.”

irgendwann war dann die prüfung des anderen fertig, er hat bestanden. es tat schon weh. ich wollte mich ja für ihn freuen, aber ich konnte nicht so richtig. mein fahrlehrer war mittlerweile glaube ich an mein weinen gewöhnt, aber auf der rückfährt vom tüv habe ich es nochmal auf ein ganz anderes level gebracht. ich habe nicht nur ihn, sondern wahrscheinlich auch den anderen prüfling verstört. beide sitzen normalerweise nicht mit einem heulenden mädchen im auto und dafür haben sie sich sehr gut gemacht. muss ich schon sagen.

rückblickend habe ich mich die ersten tage nach meinem durchfallen, einfach “taub” gefühlt. ich kann es nicht wirklich beschreiben, aber ich war wie in einem loch. zwar habe ich scherzhaft darüber in der schule erzählt, aber ich konnte es nicht ganz so locker nehmen. es hat schon irgendwo an meinem ego gekratzt. dennoch, war es dann schnell wieder vergessen, weil ich so viel stress in der schule hatte.

und weiter

dann habe ich meinen zweiten termin bekommen und wer sich dachte, schlimmer kann es nicht werden – schlimmer geht immer mit mir. ich konnte vier oder drei tage davor nicht mehr richtig essen, habe die ganze zeit schon wieder geweint und war einfach überhaupt nicht bei der sache. in meinem kopf war nur die angst noch mal durchzufallen präsent. ich habe gar nicht daran gedacht, dass ich auch bestehen könnte. es war komisch. ich habe bei den fahrstunden davor fehler gemacht, die ich sonst nie mache, und und und. ich war ein nervenwrack.

genau so verlief auch meine zweite prüfung. sie verlief so viel schlimmer als die erste, katastrophe. dabei hatte ich einen sooo lieben prüfer. er hatte mich keine technikfragen gefragt, mein missachten, des rechtfahrgebotes ignoriert und mir noch meinen schon wieder fast gescheiterten einparkversuchen angeboten zu einer anderen lücke zu fahren. ist das nicht putzig? er war definitiv zu nett und ich zu aufgeregt. gerade auf meinem weg zu meiner neuen parklücke, hätte ich fast ein anderes auto angefahren, weil mich fast eins angefahren hat. ihr denkt euch jetzt, dass ich hier durchgefallen bin, aber nein. ich habe diese situation gemeistert, ob gut ist eine andere frage. egal, ich fahre nach meiner vollbremsung also wieder langsam los und piep piep piep. mein fahrlehrer hat gebremst.

ich war verwirrt und warf ihm einen blick zu und er so: “du hast nicht gelenkt und wärst in das auto neben dir reingefahren.” ob ich mir dumm vorkam? auf alle fälle. ich war am boden. warum konnte ich keine prüfung bestehen? warum? diesmal konnte ich sogar nicht mal zurück zum tüv fahren, da ich durch war. komplett.

während der andere also seine prüfung hatte, saß ich diesmal tränenüberströmt, aber achtung lachend vor dem tüv. ich konnte einfach nicht mehr. ich habe mir so viel druck aufgebaut diesmal und für was? um erneut durchzufallen? das war es definitiv nicht wert. das beste übrigens ist, dass jedes mal sobald die prüfung vorbei ist, meine komplette panik weg ist. wie boom. als wäre es nie da gewesen. komische sache, aber hey. einziger lichtblick, der andere ist auch zum zweiten mal durchgefallen. ohne böse zu klingen, aber es hat sich gut angefühlt, nicht die einzige versagerin des tages zu sein.

obwohl versagerin auch das falsche wort ist. ich bin nur wegen meinen durchgefallenen prüfungen keine versagerin, weder bin ich dumm deswegen. ich kann einfach nicht mit prüfungssituationen umgehen und das ist nicht schlimm. mir das aber einzugestehen hat seine zeit gebraucht. mittlerweile kann ich offen darüber reden und sogar echt darüber lachen, aber vor allem nach meiner zweiten prüfung war das thema führerschein ein rotes tuch für mich. absolutes sperrgebiet, ich wollte einfach nicht darüber reden, aber alle anderen wollten darüber reden. es war nervig, aber sie haben es alle nur lieb gemacht. dennoch, war es einfach in dem moment zu viel für mich. obwohl es nämlich keiner von ihnen böse meint und nur helfen möchte, verstehen sie es einfach nicht. und dann helfen mir auch ihre lieben worte nichts! dabei ist es unglaublich goldig, wie nett alle waren. um ehrlich zu sein, glaube ich auch, dass man als außenstehender nicht weiß, was man jetzt am besten sagen soll oder nicht. i get it, es ist hart. am knuffigsten war aber ein carepaket von einer mama einer freundin und es war einfach nur zu süß.

beim dritten mal wollte ich etwas anderes machen, aber um es kurz zu machen. ich bin schon wieder durchgefallen, weil ich auf einmal wohl keine verkehrsschilder mehr lesen konnte. beim dritten wollte ich eigentlich mit einer “scheiß-drauf”-einstellung in die prüfung gehen, aber ich war noch nicht cool genug. ist im nachhinein auch überhaupt nicht schlimm. ich habe diese ganzen prüfungen gebraucht. klingt blöd i know, aber es ist so. ich bin über jede prüfung froh, auch wenn sie noch so schrecklich lief.

rückblickend haben sie mir zumindest gezeigt, dass ich a) nicht unbedingt der entspannte prüfungstyp bin, b) mir nicht so einen kopf machen muss, wegen so “banalen” dingen und c) mit druck und stress mache ich es mir selbst nie einfacher. wichtig war für mich zu realisieren, dass mich diese fehlgeschlagenen prüfungen nicht mich als person definieren. ich bin nämlich fucking fabulous und zu guter letzt: kopf hoch, kann eben nicht jeder dreimal durchfallen und so geil sein wie ich.

tipps für alle durchfaller, wie mich

  • sucht euch jemanden, der auch schon mehr als einmal durchgefallen ist und redet darüber. es hilft wirklich. mir hat es zumindest extrem gutgetan, zu wissen, das ich nicht alleine bin. zudem irgendwie will ja keiner darüber reden. alle prahlen immer lieber mit ihren tollen prüfungen, was toll ist und mich freut. dabei sollte man endlich mal angefangen, auch über die ganzen misserfolge zu reden. darüber will nämlich wirklich keiner reden, weil es einem peinlich ist. was es aber gar nicht sein muss, da es einen wie gesagt nicht definiert.
  • macht euch keinen druck. durch druck sind solche prüfungen nicht einfacher zu bestehen, sondern noch schwieriger. ich hab es jetzt dreimal getestet und es ist wahr. entspannung ist euer freund, wenn ihr bestehen wollt.
  • ob man es jetzt seinen freunden sagen sollte oder nicht, dass man seinen prüfungstermin hat ist eigentlich ziemlich relativ. habe beides gemacht und bin beides mal durchgefallen. ich glaube, da gibt es kein richtig oder falsch. obwohl ich glaube, dass es hilft, wenn man es für sich behält einfach damit man seine ruhe hat. aber wie gesagt, persönliche entscheidung.
  • erklärt mich für verrückt, aber ich habe jetzt aufgeschrieben, wie meine “traumprüfung” ablaufen wird. das ganze thema ist nämlich hauptsächlich kopfsache und wenn man postive sachen mit der prüfung verbindet, hilft das bestimmt. zudem, wer weiß, aber vielleicht wird meine nächste prüfung ja genau so ablaufen? we will see.
  • nächster tipp: schaut euch einfach noch mal alle verkehrszeichen an. wegen so etwas dämlichen will man einfach nicht durchfallen. just saying.
  • ansonsten macht euch gute lernzettel für diese ganzen technikfragen. online gibt es so viele – unglaublich. diese technikfragen sind nämlich das einzige, was auf das man sich so richtig vorbereiten kann. die prüfung an sich ist ja eine reine überraschung.
  • letzter tipp noch: fahrt die prüfungsstrecken alleine ab. man fährt da ja immer rum mit der fahrschule, aber da bin ich teils zu beschäftigt mit fahren, um mich genügend mit der strecke auseinanderzusetzen – wisst ihr, wie ich meine? demnach, lasst euch noch mal von eurer mama oder so durch die strecken durchfahren lassen und guckt auch mal ganz gezielt nach wendemöglichkeiten und so. selbst wenn man letztendlich nicht die strecke fahren wird, beruhigt es einen doch gewissermaßen.

mehr tipps habe ich nicht, aber das darüber reden ist der beste. es ist so wichtig zu wissen, dass man nicht alleine ist. sobald ich dann ein erfolgsrezept habe, werde ich es natürlich mit euch allen teilen. und nicht vergessen: niemals den kopf hängen lassen!


bildquellen

https://marycostaweddings.com/sam-kyles-palm-springs-elopement/

https://marycostaweddings.com/angeles-national-forest-road-trip-editorial/

https://marycostaweddings.com/christine-alans-retro-palm-springs-engagement-session/

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