selten bin ich mit so wenig euphorie in das neue gestartet wie in diesem. ich kann gar nicht genau beschreiben, woran es jetzt genau lag, aber es fühlt sich nicht nach neuer, frischer energie im jahr 2022 an. stattdessen kam 2022 nur langsam in fahrt, natürlich stark ausgebremst durch corona. schließlich war nach neujahr wirklich jeder mit corona infiziert – außer mir und ich bin schon ziemlich stolz darauf. dadurch, dass dann jeder in quarantäne war, kam das soziale leben überhaupt nicht in fahrt. es heißt ja, dass es wichtig ist, auch zeit mit sich selbst verbringen zu können, aber wieviel zeit ist zu viel? bei mir war es im januar defintiv zu viel. ich brauche soziale kontakte. den ganzen tag mit quasi keinem zu kommunizieren – das ist meine personalisierte hölle. blöderweise trat genau diese ein im januar für knapp zwei wochen – wuhu, welch freude!
durch diesen stillstand kam dann einfach das magische neujahrsgefühl überhaupt nicht auf. aber mal so gar nicht. der januar war die hölle. alle waren träge, positiv, demotiviert und einfach nicht inspirierend. das es dann in münster auch nur geregnet hat, war jetzt wiederum auch kein stimmungsbooster. übrigens wer es noch nicht wusste, münster hat 190 regentage im jahr und liegt damit über dem durschnitt – quelle surprise! aber vom wetter abgesehen, war januar einfach im jahr 2022 nicht der motivierte monat wie die jahre zuvor. klar, es gab drei, vier influencer welche richtig durchgestartet haben mit ihren saftkuren und sport gemacht und und und. ob man sich dadurch noch schlechter gefühlt hat, weil sein leben halt quasi auf pause war und man keine healthy changes vorgenommen hat – zu 100% und mir kann keiner etwas anderes erzählen.
zum glück ging der januar dann irgendwann auch zu ende – gott sei dank! irgendwann kamen die infizierten wieder aus der quarantäne raus und es ging los mit dem neuen jahr. aber langsamer und viel ruhiger. ich muss aber auch zugeben, es ist mein erstes jahr ohne klausurenphase im januar. vielleicht war es deswegen auch entspannter. wie dem auch sei, dafür gab es ein tolles seminar. es gibt nur wenige dinge, die ich nicht leiden kann und das gehört definitiv dazu. es liegt am träger. kennt ihr diese superduper aufgedrehten mitte dreißigjährigen, die während ihrer schulzeit nie cool waren und jetzt denken sie sind es, weil sie mit jungen menschen zusammenarbeiten? genau, solche personen leiten diese seminare. zudem sind sie noch überkorrekt mit jedem gesellschaftlichen thema und du liest so viele hinweise zu gendergerechter, lgbtq-freundlicher, alles-freundlicher sprache und kannst die vielen hinweise gar nicht mehr ernstnehmen. irgendwann ist auch gut. das sind alles wichtige themen, aber man muss sie nicht in jedem satz erwähnen. mach’s doch einfach und sei glücklich, aber reib’s nicht jedem unter die nase. dann weißt du auf alle fälle, dass du auf einem seminar gelandet bist – have fun. immerhin hatte ich halt wirklich spaß, was aber vielmehr an meinen süßen freunden lag, unserem schon ziemlich lustigen workshop und dem einen witzigen aufwärmspiel von mittwoch.
wie auch immer – nach dem seminar ging für mich neujahr erst richtig los. ich kam in einen gewissen sport flow, kochte sogar ein verdammt leckeres thai-curry und hatte einfach wieder richtig spaß. langsam kam leben in die bude – yippie yeah! ich habe etwas neues ausprobiert, woran ich total spaß habe. es macht mich so richtig fröhlich. natürlich fragt man sich jetzt, was hat mich so begeistert? stand up paddeln it is! wie es dazu kam? gute frage. ein sehr lieber vorstand von meiner arbeit, hat mich vor monaten schon gefragt, ob ich nicht lust hätte bei so einer challenge den social media part zu übernehmen. ich natürlich direkt so: klar, bin dabei. ein paar monate später befinden wir uns also jetzt im januar und ich gehe zum ersten treffen dieser challenge. sehr aufgeregt – versteht sich. nach dem treffen wiederum bin ich einfach nur begeistert. es handelt sich nämlich um eine charity aktion. birgit, begeisterte stand up paddlerin und nebenbei kinderonkologin am ukm paddelt nämlich von münster bis an die nordsee. unterstützer können für jeden kilometer einen bestimmten betrag spenden. so ein bisschen wie damals in der grundschule, als oma und opa auf einen geld gesetzt haben. als wäre es halt nicht schon cool genug an die nordsee zu paddeln und dabei gutes zu tun, darf ich mitmachen!!! das ist doch der hammer schlechthin? und genau deshalb stand ich dann einem grauen januartag das allererste mal auf einem board. einem vierer-board um genau zu sein. ohne schman, das war der beste tag im neuen jahr! so ein richtiger marmeladenglasmoment. ich war so glücklich, dass eine freundin sich beim anhören von memos gefragt hat, ob ich nicht betrunken sei und das bin ich – trunken vor glück. demnach, wer mich mal auf einem solchen board sehen möchte und sich auch noch beteiligen möchte, hier ist der link und auf instagram heißen wir supchallenge2022 – also ich würde uns folgen. klare empfehlung!!
abgesehen von dieser unglaublichen erfahrung, habe ich das lesen wieder für mich entdeckt. besser gesagt, ich hatte einfach viel zeit. dennoch habe ich mit sechs büchern in einem monat einen neuen rekord für mich aufgestellt. da bin ich schon mächtig stolz drauf, muss ich ehrlich zugeben. ansonsten will ich noch ein paar andere sachen mit euch teilen. zum einen pilates. eigentlich ging ich davon aus eine low impact workout trulla zu sein und die bin ich auch, aber pilates hat doch schon seinen reiz. wahrscheinlich liegt es aber auch an nicole oder besser gesagt move with nicole auf youtube. ich kann sie jedem nur ans herz legen. ebenso die neue arte doku über die uiguren. wer sich jetzt gerade fragen muss, wer oder was sind die uiguren, schleunigst anschauen. ich mag arte dokus aber sowieso. die sind immer top recherchiert und toll anzusehen. was von einer vorspulerin wie mir wirklich was heißt, wenn ich die doku im ganzen anschauen kann.
wie man merkt, fing für mich das neue jahr erst gegen ende januar an. ich hatte noch nie zuvor januar blues, aber dieses jahr – dio mio. ich merke, aber für mich selbst wie gut es mir tut wieder struktur zu haben und dieses „angekommen sein“. irgendwie verliere ich das zumindest immer in der weihnachtszeit. zudem will man ja vielleicht auch neue routine schaffen. so zum beispiel meine sportroutine. ich mache aktuell 3-4 mal sport in der woche und fühle mich gut dadurch. es macht spaß. das ich so etwas jemals sage, hätte ich jetzt nicht gedacht. aber 2022 überrascht mich wohl doch noch. auf ein gutes 2022<3
PS: ist tübingen nicht wunderschön?! freue mich schon so, wenn ich in einer woche daheim bin.